Kein einfacher Weg…

IMG_6437    … im Trainings-Finish

War ich letztes Jahr um diese Zeit (3 Wochen vor dem Halbmarathon) bereits auf 20km-Niveau, so ist dieses Jahr leider „der Hund“ drin. Immer wieder habe ich mit einer anderen Art von Schmerz zu kämpfen, zuvor das linke Knie, jetzt das gesamte rechte Bein. Gründe dafür gibt es viele: zu viel Gewicht am Beginn des Trainings, dann zu übermotiviert ins Training gegangen, zu viele Trainingseinheiten, zu wenig Erholung zwischendurch, etc.

Erholungsphasen brauche ich derzeit immer häufiger und auch länger. Mittlerweile habe ich, weil die Zeit auch etwas drängt,  den letzten Notfall-Trainingsplan erstellt, um mich in den nächsten 14 Tagen noch auf Halbmarathon-Distanz zu trainieren. Heute habe ich eine 5 km-Intervalleinheit hinter mir, mit welcher ich sehr zufrieden bin – schön langsam steigere ich auch das Tempo auf den langen Distanzen.

Übermorgen Samstag steht die nächste Langstrecke am Plan – 16 km habe ich mir vorgenommen. Diese wird zum Gradmesser für das Trainingsfinish. An Aufgabe möchte ich noch nicht denken, dazu bin ich nicht der Typ. Der Ehrgeiz hat mich wieder, und ich schöpfe mein Potential und meine Reserven bis zuletzt aus!

„Life can pull you down, but running always lifts you up“ Jenny Hadfield

Keine Pause

Datei 20.04.16, 06 58 50.jpeg Weiter dran bleiben…

Zugegeben, nach dem Vienna City Marathon bin ich zunächst fürs nächste Jahr motiviert und überlege die volle Distanz zu gehen, nach einiger Zeit setzt aber eine leichte Flaute im Training (und in der Motivation) ein – und eine lästige Verkühlung bestärkt diese auch noch. Das große Ziel „Marathon“(sollte die Entscheidung fallen) ist noch ein Jahr entfernt, hartes Training kann also warten… sollte man meinen, jedoch ist nach dem Marathon vor dem Marathon, also muss dieses Motivationsleck geschlossen werden.

Bis Ende Mai gebe ich mir wie erwähnt Zeit um zu entscheiden, ob ich nächstes Jahr die 42 Kilometer in Angriff nehmen werde. Genau deswegen erstelle ich jetzt einen Trainingsplan, schließlich habe ich ja beschlossen Ende Mai einen Testlauf von 2 1/2 Stunden absolvieren – in der Distanz müsste ich dann auf ca. 25 Kilometer kommen, je nachdem wie die nächsten Wochen Training verlaufen.

Ich habe mir jetzt einen Plan mit 5 Trainings pro Woche erstellt – 3x leichtes Krafttraining und 2x Laufen – davon 1x Intervalltraining oder 5-8 Kilometer leichter Dauerlauf und 1x Langstrecke (alles über 15 Kilometer). Mit diesem Plan dürfte nichts schief gehen, sofern ich mich dran halte…

Keine Pause, weiter dran bleiben…

 

Vienna City Marathon 2016

Datei 10.04.16, 16 45 40 Der Tag ist gekommen…

10. April 2016 – Start: 9:15 Uhr

Heute ist es also soweit – alles Blut (ok, etwas theatralisch) und all der Schweiß der letzten 6 Wochen Intensivtraining sollen sich heute bezahlt machen. Geschlafen habe ich perfekt, ich bin gestern etwas früher ins Bett gegangen, also müssten meine Beinchen auch super ausgeruht und für den Tag bereit sein.

Im Anhang: meine Mum, die mich immer an 3 Stellen des Halbmarathons anfeuern wird, und meine beste Freundin Isolde – auch für die beiden wird es ein harter Tag.

Die Wetterprognose für den Tag war eine Katastrophe, jedoch scheint sich Petrus kurzfristig doch noch umentschieden zu haben und beschert uns absolut perfektes Laufwetter: bewölkt, leicht windig (ok, das musste nicht sein) und 8 Grad beim Start – im Ziel werden es dann um 2 Grad mehr sein – also mehr als erträglich.

Beim Start der ersten beiden Teilnehmerfelder um Punkt 9 Uhr (ich bin in Block 3) läuft mir die Gänsehaut über den Rücken. Am Start befinden sich ca. 30.000 Teilnehmer (abzüglich der Staffelläufer 2-4, insgesamt laufen 42.000 Menschen mit), Hubschrauber kreisen, entlang der Strecke überall Blaulicht und Menschenmassen, die zum Anfeuern gekommen sind – wenn einen das nicht mitreisst, was dann…

Um 9:15 Uhr starte ich, laufe in einem schönen Tempo weg, welches ich auch die gesamte Distanz halten kann – heute komme ich auf einen Durchschnittswert von 5:38 Min./Kilometer – einen 6er-Schnitt hätte ich mir vorgenommen, es läuft also alles perfekt – besser als mein ursprünglicher Plan. Zweimal hatte ich leichtes Seitenstechen, einmal gab’s einen kleinen Stich im Knie, ansonsten alles perfekt. Den Schnitt konnte ich heute gut halten, ich hatte keine Probleme, hätte nach den 21 Kilometern sogar noch weiterlaufen können.

Im Vorfeld dachte ich an eine Finish-Zeit von 2:06:00 – am Schluß wurden es 1:58:43! Meinen persönlichen Rekord von 2014 habe ich somit um 48 Sekunden geschlagen. Besonderes Highlight war der Zieleinlauf vor dem Burgtheater, der dabei ausgerollte Teppich, die knacke vollen Tribünen sowie Rainhard Fendrichs „I am from Austria“ aus den Lautsprechern. Da musste ich mich kurz zusammenreissen, um nicht von meinen Gefühlen übermannt zu werden – Gänsehaut pur!

Ein toller Tag, ein tolles Ergebnis – ich bin megaglücklich!

Nächstes Jahr strebe ich evt. die volle Distanz an – ich lasse mir aber noch ein paar Wochen Zeit um das zu entscheiden… ich halte euch am Laufenden!